Investigativ in den Medien am Wochenende
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Asyl: Die großen Mitgliedstaaten der EU wollen Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen wollen, offenbar davon abhalten, europäischen Boden überhaupt erst zu erreichen. Das geht nach Recherchen des Spiegels aus einem Dokument hervor, das die italienische Regierung mit Deutschland, Frankreich und Spanien abgestimmt hat. Die Italiener schlagen demnach vor, nichteuropäische Staaten wie Ägypten und Tunesien an der Rettung von Bootsflüchtlingen zu beteiligen.
Korruption: Ein weiterer Korruptionsskandal erschüttert Griechenland. Indem der Verwaltungsreformminister Giorgos Katrougalos entlassene Staatsdiener wieder einstellte, verfolgte er nach Recherchen der griechischen Zeitung To Vima offenbar auch eigene Interessen. Seine Anwaltskanzlei vertritt mehrere Beamte, die auf Entschädigung für entgangenes Einkommen oder Wiedereinstellung klagen.
IS: Die New York Times hat den Weg eines US-Amerikaners rekonstruiert, der nach Syrien ausreiste, um sich dort der Terrorgruppe “Islamischer Staat” (IS) anzuschließen. Der Fall des Manns aus Minnesota zeige, dass IS-Sympathisanten gezielt von Mittelsmännern in Großbritannien angeworben würden.
Bilfinger: Der deutsche Baukonzern soll als Ausrüster der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 Bestechungsgelder in zweistelliger Millionenhöhe gezahlt haben. Nach Informationen der Bild am Sonntag flossen mehr als 20 Millionen Euro Schmiergeld über die Bilfinger-Tochter Mauell an Verantwortliche des Fußball-Weltverbandes Fifa sowie brasilianische Lokalpolitiker. Der Baukonzern habe eine umfassende interne Untersuchung eingeleitet.
BND-Bau: Der erhebliche Wasserschaden im neuen Berliner Hauptquartier des Bundesnachrichtendienstes (BND) soll nach Informationen des Spiegels vorsätzlich herbeigeführt worden sein. Die Ermittler halten einen gezielten Anschlag für möglich. An der Suche nach den Tätern beteilige sich auch das Bundesamt für Verfassungsschutz.
Hörfunk/TV
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